германский военно-морской флаг

Kriegstagebuch des Marinesonderkommandos Bulgarien 22.10.1941 – 07.11.1941

германский военно-морской флаг
Datum und Uhrzeit Angabe des Ortes, Wind, Wetter, Seegang, Beleuchtung, Sichtigkeit der Luft, Mondschein usw. Vorkommnisse
     
     22.10.1941   1630 Durch deutsche Flak bei Sw.Konstantin getauchtes U-Boot gesichtet mit Kurs Varna. Schaumstreifen beobachtet. Sofort Bombenflugzeuge angesetzt. Nichts gesehen.
                          1330 Dicht bei Ostrow Sw.Petr, das unmittelbar östlich Ostrow sw.Iwan liegt, durch Fischer Sehrohr U-Bootes gesichtet. Kurs Ost. Kein Flugzeugansatz wegen verspäteter Meldung.
    Bei Wrack “Carol“ 31 deutsche Oberflächenstände und 1 Otter geborgen. Gestern unmittelbar bei Wrack “Carol“ 5 russ.Minen geschnitten, davon 4 gesunken, 1 abgeschossen. Heute an gleicher Stelle 1 russ.Mine geschnitten, geborgen und in 3 m Wasser unter Land verankert. Bei “Carol“ weitere Sucharbeiten nach russ.Minen schlechten Wetters wegen abgebrochen. Im ganzen dort bisher 10 russ.Minen geräumt; einige ziemlich bewachsen.
    Geleit “Szeged“ planmäßig durchgeführt. Enge Sicherung und Fernaufklärung.
    Besuch Flottenarzt Stephan und Ministerialdirektor Schlichting in Varna wegen Lazarettschiff.
    подпись Арнольда (Arnold)
     23.10.1941   0730 Von bulg. T-Boot in Burgasbucht ein getauchtes U-Boot gesichtet. Boot hatte nur eine Wasserbombe an Bord und hat diese geworfen. Wegen der U-Bootsgefahr in der Bucht von Burgas wurde die Erprobung des Bugschutzgerätes D.“Sulina“ nur im Hafen vorgenommen. Auf die U-Bootsmeldung wurden sofort Flieger angesetzt, welche aber nichts mehr gesehen haben. Ein bulg. T-Boot und ein bulg. S-Boot, welche auf dem Weg von Burgas nach Varna waren, wurden durch die bulgarische Marine nach Burgas zurückbeordert, um die Jagd gegen das feindliche U-Boot aufzunehmen, es evtl. auf die Sperren zu treiben. Horchgeräte sind nicht vorhanden. K.Kpt. Maschke flog von Varna nach Burgas, um die notwendigen Maßnahmen dort zu treffen. Da sich infolge einer Störung am Flugzeug der Start sehr verzögerte, wurde es für eine erfolgreiche Jagd zu spät. K.Kpt. Maschke flog am Nachmittag wieder nach Varna zurück, weil sein Verbleiben in Burgas durch seine Abberufung nicht mehr möglich war.
    Auf Befehl von Mar.Miss.Rum. wurde die am Vortage auf flachem Wasser verankerte russ.Mine nicht entschärft, sondern gesprengt.
    Besuch mit den neu kommandierten Offizieren beim Kommando der bulg.Schwarz-Meer-Flottille.
    Besuch Admiralstabsarzt Fikentscher und Flottenarzt Evers in Varna zur Besichtigung.
    подпись Арнольда (Arnold)
     24.10.1941   0645 bis 0725 Uhr Flugzeugaufklärung. Kein Ergebnis.
    Lehrverband 1730 Uhr von Burgas kommend in Varna eingelaufen. Ein Boot wegen undichten Treibstofftanks unklar. Da die Bulgaren nur über Wasserbomben auf hydrostatischer Grundlage verfügen, welche sie von einer deutschen Firma im Jahre 1938 gekauft haben und die von dem Sperrwaffenoffizier in Konstanza, Leutnant Kreis, als veraltet und daher ziemlich unbrauchbar beurteilt worden sind, wurden den Bulgaren aus einer Gesamtlieferung von 60 WBF die eingetroffenen 47 WBF übergeben. Um nun auch eine richtige Verwendung und Bedienung der WBF sicherzustellen, wurde am Nachmittag mit sämtlichen Kommandanten und Wachoffizieren der bulg. S- und T-Boote eine Instruktionsstunde über die Bedienung der WBF vorgenommen. Es fehlen bei den T-Booten die Lagerungen für die Wasserbomben. Diese sind in Konstantza von hier angefordert worden und sollen sofort auf den T-Booten eingebaut werden. Bei den Wurfeinrichtungen auf dem bulg. S-Booten sind nur ganz geringe Änderungen nötig, um sie für unsere WBD verwendbar zu machen. Es ist beabsichtigt, auch die S-Boote mit WBD auszurüsten, da nicht sicher ist, ob die an Bord befindlichen Wasserbomben aus dem Jahre 1938 noch einwandfrei arbeiten.
    Bei Minensucharbeiten am Wrack “Carol“ wurden kurz hinter dem Heck 2 weitere russ. Minen geräumt. Eine Mine detonierte im Gerät. Dadurch gingen auch eine Anzahl UMA im Wrack selbst hoch.
    подпись Арнольда (Arnold)
     25.10.1941 Oblt.z.S. Vollheim eingetroffen.
    Besprechung mit Hauptmann Grau und Leutnant Pechthold von der hiesigen Flak über geplantes Flak-Schießen, welches in 3 bis 4 Wochen stattfinden soll. Vom Standpunkt der Batterien in Richtung 0° bis 90° wurde der Raum freigegeben, ebenso der Raum ab 135° bis unbegrenzt nach Südwest. Dadurch wird vermieden, daß Blindgänger die ausgelegte Minensperre treffen können.
    Ein Bulg. S-Boot soll an den Schießtagen als Sicherheitsboot in der Bucht Euxinograd liegen. Unterrichtung der bulg. Marine, welche auch Warnung an Fischerboote usw. herausgibt, wird von hier veranlaßt.
    Besprechung mit Führer der kroat. Marine-Abteilung über baldigen Abtransport. Auf Rückfrage teilt Konstantza mit, daß Seetransport unmöglich und schlägt vor, Offiziere und Mannschaften durch LKW nach Konstantza bringen zu lassen, von wo aus Weitertransport mit der Bahn erfolgt.
    Besuch des Ob.Int.Rat Klesser, Ob.Int.Rat Koch und Ob.Insp. Kolbow und Besprechung über die Notwendigkeit der Einrichtung der neuen Unterkünfte in der Stadt, der Quartiere bezw. Winterquartiere für Lehrverband, Fährprahmbesatzungen und Wachkompanie.
    подпись Арнольда (Arnold)
     26.10.1941 Übergabe des Kommandos über den Lehrverband an Oblt.z.S.Vollheim. Besichtigung der Boote.
    Die kroatischen Soldaten, welche noch nicht vereidigt waren, wurden durch K.Kpt.Arnold auf den Führer vereidigt.
    Besuch des angeforderten Spezialisten, Architekt Tiedung von der Luftwaffenmission Rumänien, und Besprechung wegen Tarnung und Scheinanlagen der kriegswichtigen Objekte in Varna und Burgas.
    Bulgarische Luftaufklärung von 1650 bis 1658 in einem Streifen von 50 km Breite. Keine Ergebnisse.
    Fährprahm F 121 am 24.10. und Fährprahm F 122 am 26.10. Standerprobung der Motoren. Keine Beanstandungen.
    Kptlt.Bode und Lt.Kreis vom Sperrwaffenkommando Konstantza untersuchen die Fährprähme auf ihre Eignung für Minenräumzwecke.
    K.Kpt.Arnold mit Nachtzug nach Sofia abgereist.
     27.10.1941 Marine-Lehrverband mit 4 Booten hat innerhalb Schutzsperre bis Nord- und Südausfahrt Stichfahrten gemacht ohne Resultat.
    K.Kpt.Maschke von Mar.Miss.Rum. zum Marine-Verbindungsstab Bulgarien nach Varna zurückkommandiert.
    подпись Арнольда (Arnold)
     28.10.1941 Lehrverband Kontrollfahrten von Hafen Varna bis Caliacra hin und zurück. Hierbei die von rum. Suchverband aus der Schutzsperre verschleppte Mine (siehe Kriegstagebuch vom 7.10.1941) geschnitten und abgeschossen.
    подпись Арнольда (Arnold)
     29.10.1941 Lehrverband Kontrollfahrten von Varna Hafen nach Süden in Vorbereitung des Geleites D.“Cordelia“ von Varna nach Konstantza ohne Minenergebnis. Geleit ist planmäßig um 1730 durch Südsperrlücke ausgelaufen.
    Zusammen mit dem bulg.Flottenkommando wurden die WB.-Abwurfvorrichtungen der T- und S-Boote besichtigt und vereinbart, daß diese Vorrichtungen so hergerichtet werden, daß auf den S-Booten sowohl deutsche als auch bulgarische WB. und auf den T-Booten deutsche WB. Verwendung finden können.
    Rückkehr K.Kpt.Arnold von Sofia.
    подпись Арнольда (Arnold)
     30.10.1941 Lehrverband nach Burgas verlegt für in den nächsten Tagen durchzuführende Geleite nach Süden und Norden.
    Drei bulg. T-Boote haben D.“Cordelia“ während der Nacht durch die Südsperrlücke vor Varna und dann nach Norden geleitet und an der rum. Grenze an rum. Geleit abgegeben. Die Boote sind dann durch die Nordsperrlücke zum Kohlen nach Varna eingelaufen.
    Eintreffen Kpt.z.S.Wesemann zu Verabschiedungen von Varna.
    подпись Арнольда (Arnold)
     31.10.1941   0830 Drei bulg. T-Boote von Varna nach Burgas für Geleite.
    Lehrverband planmäßig Kontrollfahrten von Burgas bis Zarewo, in Vorbereitung des Geleites “Tampico“ nach Bosporus. “Tampico“ ist infolge unklarer Anker mit einer Stunde Verspätung um 1700 von Burgas nach dem Bosporus mit Geleit von drei bulg. T-Booten ausgelaufen. Enge Sicherung und Fernaufklärung wurden geflogen.
    подпись Арнольда (Arnold)
     1.11.1941 Das Marine-Sonderkommando Bulgarien, Varna, (K.Kpt.Arnold) wird aufgestellt. Der Marine-Verbindungsstab Bulgarien (Kpt.z.S.Wesemann) behält seine Dienststelle in Sofia.
    In Vorbereitung des Geleites “Le Progreß“ von Burgas nach Varna Kontrollfahrt des Lehrverbandes auf diesem Wege ohne Minenergebnis. Der Dampfer lief eine Stunde vor Dunkelwerden im Geleit von 3 bulg. T-Booten aus Burgas aus und erreichte Varna planmäßig. Da dem Lehrverband in nächster Zeit größere Aufgaben möglicherweise auch im russischen Raum bevorstehen, unternimmt er während der nächsten Tage keine Stichfahrten in See, sondern bleibt in Varna zu gründlicher Überholung der Boote, Motoren und Geräte.
    Erprobung für den Stapellauf des Fährprahms F 137 beim Arsenal.
    Bulgarischer Nationalfeiertag für die geistigen Helden und Namenstag der Königin, Parade, Teilnahme von Stüko und Flak.
    подпись Арнольда (Arnold)
     2.11.1941 Stapellauf des Fährprahms F 137 beim Arsenal.
                          1745 wurden durch Freya-Gerät von Galata 20 Einheiten festgestellt in 43,45 Nord 30,10 Ost. Dieser Punkt befindet sich auf dem Wege von Sevastopol nach Varna, und zwar auf dem letzten Drittel. Da weder eigene noch befreundete Streitkräfte und auch kein Geleit in See waren, konnte es sich nur um russische Schiffe handeln, die dei westliche Schwarz-Meer-Küste ansteuerten. Die deutsche Flak sowie die bulgarische Marine und die Küstenartillerie wurden benachrichtigt und in erhöhter Bereitschaft gehalten. Die Beobachtung wurde dem Lehrkommando Konstantza mitgeteilt, um von dort durch das Dete- und die Freya-Geräte Vergleichsbeobachtungen zu veranlassen. Es wurden von dort ebenfalls mehrere Einheiten, allerdings in einer etwas abweichenden Richtung, festgestellt. Die Zahl der gepeilten Einheiten nahm gegen Mitternacht ab.
    подпись Арнольда (Arnold)
     3.11.1941 Um 0020 wurden von einer bulgarischen Küstenwache an der türkischen Grenze in Richtung 135 Gr. Sternsignale, Scheinwerfe und Geschützdonner beobachtet. Weitere Nachrichten über die Art und den Verbleib der Schiffe sind nicht eingegangen.
    Probefahrt eines Fährprahms, die Varna Bucht und später in den Binnensee führte. Ein Raupenschlepper wurde an einer flachen Stelle gelandet und fuhr wieder zurück an Bord. Das Ergebnis der Probefahrt war befriedigend.
    Stapellauf des Fährprahms F 134 bei Koralowag.
    Prüfung der Kompasse auf bulg. T-Booten durch naut.Insp. Klotz.
    Prüfung auf bulg. T-Booten durch Lt.(W) Feufel, ob Einbau von 2 cm Flak an Bord möglich ist. Bericht darüber an Gruppe.
    Inspektion des D.“Varna“, ob dieser als Hilfskriegschiff Verwendung finden kann. Bericht darüber an Gruppe.
    подпись Арнольда (Arnold)
     4.11.1941 Die Besatzungen für 22 Fährprähme, bestehend aus 5 Port.U.O., 30 U.O. und 220 Mann, eingetroffen.
    Beginn der Abnahme der Fährprähme F 121 und 122 durch Komission von O.K.M.
    Durch den naut.Insp.Klotz der K.M.W. Kiel wurden die Kompasse und der en Kompensierung der Boote des Lehrverbandes und der bulg. T-Boote überholt. Es ergab sich, dass beim Lehrverband eine Kompensierung der Kompasse nicht möglich ist, da diese schon bei geringem Seegang bis zu 30 Gr. nach jeder Seite ausschlagen. Zur Verbesserung der navigatorischen Hilfsmittel werden auf den Booten Peilscheiben eingebaut.
    Die bulg. T-Boote haben gute deutsche Kompasse der Fa. Plath, die aber seit langer Zeit nicht geprüft worden sind. Die Kommandanten sind mit der Kompensierung der Kompasse zufrieden.
    Es wurde damit begonnen, auf den bulgarischen T-Booten die WB.-Abwurfvorrichtung für deutsche WB. einzurichten.
    подпись Арнольда (Arnold)
     5.11.1941 Abnahmefahrt der Fährprähme F 121 und 122.
    подпись Арнольда (Arnold)
     6.11.1941 Fortsetzung der Probefahrt der Fährprähme F 121 und 122. Sie wurden mit MPG ausgerüstet und machten Versuchfahrten auf dem Binnensee. Bei Seegang und seitlichem Wind ist die Steuerfähigkeit der mit geringem Tiefgang hoch aus dem Wasser liegenden Fährprähme nicht sehr groß, infolgedessen werden Fahrfehler eintreten und das Gerät ausschlippen. Aus demselben Grunde wird es nicht möglich sein, mehrere Fährprähme mit verbundenem Gerät in Dwars-Linie suchen zu lassen. Falls beabsichtigt ist, Prähme, die zur Landung angesetzt sind, auf der Fahrt mit Gerät suchen zu lassen, müssen sie zum Einholen des Gerätes zusätzlich eine kleine Winde erhalten, da das Ablaufenlassen der Ankertrossen von den Ankerwinden und das Aufrollen der Suchleinen ungefähr eine halbe Stunde in Anspruch nimmt.
    Nach Beendigung der Probefahrt mit Gerät machte ein Fährprahm ein Landungsmanöver mit ausgebrachten Ankern und kam hierbei so fest, daß er mit eigener Kraft nicht wieder frei kommen konnte. Mit Schlepperhilfe ist der Fährprahm wieder abgebracht worden.
    Der Verkehr türkischer Fahrzeuge nach Burgas und Varna nimmt erheblich zu. Zum ersten Male ist auch ein türkischer Dampfer in Burgas eingelaufen.
    Es fanden Besprechungen mit Flak-Regiment 48 statt über Auswahl eines Geländes für Flakschießen mit Rücksicht auf die Schutzsperren vor Varna und Burgas.
    Dem bulg.Flottenkommando wurden Ausarbeitungen über Einrichtung der Sonderbezeichnung übergeben und die zu treffenden Vorbereitungen besprochen. Hierzu ist die Verlegung eines Kabels von Land nach Sw. Iwan erforderlich. Die Beschaffung des Kabels wird deutscherseits in die Wege geleitet.
    Besichtigung der 25 cm, 24 cm und 17 cm bulg. Küstenbatterien durch Lt (W.) Feufel und Kptlt. de Terra, da an der Ausrüstung noch Verschiedenes fehlt. Ergänzung eingeleitet.
    подпись Арнольда (Arnold)
     7.11.1941. Bereits für die Zeit vom 1. bis 3. und jetzt wieder für den 7.11. sind von Abwehr Nachrichten über bevorstehende kommunistische Sabotagepläne eingegangen. Verstärkte Bewachung und erhöhte Vorsicht sind angeordnet.
    Bulg. T-Boote sind mit Wurfvorrichtung für WBD jetzt eingerichtet. Deutsche WB. sind an Bord. Munition für Fährprähme ist eingetroffen und im bulg. Munitionsdepot eingelagert worden.
    подпись Арнольда (Arnold)

Использованные источники

[1] Kriegstagebüches des Marinesonderkommandos Bulgarien 22.10.1941 – 07.11.1941 (предоставлено Морозовым М. Э.).

Дата последнего изменения: 15.03.2023.

Комментарии

Комментариев пока нет.