Kriegstagebuch des Marinegruppenkommandos Süd 09.10.1941 | ||
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Datum und Uhrzeit | Angabe des Ortes, Wind, Wetter, Seegang, Beleuchtung, Sichtigkeit der Luft, Mondschein usw. | Vorkommnisse |
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Sofia, | ||
den 9.Oktober 1941 . | Lagemeldung vom 9.10.–18.00 Uhr : | |
zu a) 1) | 8 Siebelfähren auf Weg Sulina –Ackerman mit Sicherung Donauflottille. Sicherung Eisernes Tor wie bisher. | |
2) | Aufklärungsmeldung: 09.10 Uhr 34 O 07484 Hafen Odessa 5 mittl. Handelsschiffe, 2 Zerstörer 17 kl. Handelsschiffe.9.50 Uhr 34 O 36752 1 mittl. Handelsschiff mittl. Fahrt Kurs SO. 10.00 Uhr 34 O 35362 1 Zerstöer hohe Fahrt 34 O 35441 Hafen Sewastopol: 10 mittl. Handelschiffe von See aus gesehen, 35362 ein Kreuzer 2 mittl. Handelsschiffe gestoppt. 14.35 Uhr – 17.30 Uhr : Aufklärung Konstanza Richtung N und NO nicht gesichtet. 21.30 Uhr – 02.15 Uhr : in Qu. 1751, 2632, 2655, 3533: nichts gesehen. 05.15. Uhr Qu. 7582 Kreuzer Taschkent, Kurs 90 Grad, mittl. Fahrt, 06.16 Uhr Qu. 3565 ein Handelsschiff 3 000 t, ein Bewacher, Kurs W, geringe Fahrt. 06.30 Uhr Qu. 3536 ein leichter Kreuzer, Profintern-Klasse, 2 Frachter 3000 und 1500 t, 2 Bewacher vor Anker. Luftmineneinsatz vor Noworossisk: Erfolg keiner, Qu. 7511, 6535, 6544 8 LMB grün-Blau blind geworfen. 08.40 Uhr Qu. 1626 kl. Handelsschiff im Schlep Kurs SO, Qu. 1789 ein Tanker, geringe Fahrt Kurs NW, Qu. 2785 ein mittl. Handelsschiff Kurs NW, geringe Fahrt. 07.47 Uhr im Hafen von Odessa 4 grosse Schiffe, im Petroleumhafen 4kl. Schiffe, Aus Odessa auslaufend 1 gr. Schiff, Kurs O. 07.50 Uhr 34 O. Qu. 26691 ein Geleitzug – 5 Schiffe – hohe Fahrt, Kurs W. 34 O. Qu. 36253 9 einmotorige Flugzeuge, 08.05 Uhr Qu. 1772 ein Handelsschiff 3 – 4 000 t, ein Begleiter, Kurs SO, hohe Fahrt. Qu. 1622 und 2617 je ein Handelsschiff 3 – 4000 t und Begleiter Kurs Odessa kl.Fahrt. | |
3) | Erster Tag Minenaufgabe planmässig Varna erledigt. Hierbei 1 deutsches Aufklärungsflugzeug E 59 in 42,41 N. 28,25 O. notgewassert Motorversager. 1 rum.T-Boot und 2 bulg. S-Boote auf Fahrt dorthin. Position durch beobachtendes bulg. Landflugzeug festgestellt. | |
zu b) 1) | 8.10. 18.35 Uhr Torpedoschuss auf “Wallner“ querab Bugaz Einfahrt Ackerman. | |
2) | Dampferverkehr zwischen Odessa – Ak Metsche vorwiegend nach Krim. | |
3) | Nach Funkbeobachtung in See 3 Zerstörer, 2 Uboote. | |
zu c) 1) | Dampfer “Eleni Kanellopoulou“ 6.10. Saloniki ein (Nachmeldung) | |
zu d) 1) | 10.10. 2. Tag Sperrprogramm. Da bulg. T-Boote auch am 11. 10. zur Sicherung gebraucht werden, Geleit “Le Progres“ erst 13.10. möglich. | |
zu e) 1) | Am 10. und 11. 10. 3 bulg. T-Boote Sicherungsdienst bei Wurfverband. | |
2) | Dampfer “Lola“ al s Schiff 29 in Dienst gestellt. | |
zu f) | Westl. Wrack “Superga“ ein weisses Boot und Lieche eines Mannes mit Armverletzung angetrieben. Vermutlich von Dampfer “Superga“. | |
Vermerk: | Lage Admiral Ägäis wegen Störung nicht eingegangen. Wird nachgemeldet. | |
Marine Gruppe Süd op 4309/41 gKdos.“ | ||
Nachmeldung zur Lagemeldung vom o 9.10. – 18.00 Uhr: | ||
zu a) | Dardanellenüberwachung planmässig. Minensucharbeiten, U-Jagd im Seegebiet Saloniki, Lemnos, Volos und Golf von Athen keine Vorkommnisse. Negativauswertung IV.Fl.Korps: 08.44 Uhr Kertsch Hafen ein Frachter, 5000 t, ein Tanker 2000 t, 8 Frachter zusammen etwa 15000 t, 2 anscheinend Flottenbegleiter, eins anscheinend Hilfskriegsschiff, 2 Begleiter auslaufend.08.46 Uhr Kamisch Burnu Hafen : 1 anscheinend Tanker 6 000 t, 3 Frachter zusammen 12 000 t, 1 Schwimmdock, 08.02 Uhr Tanganrog Hafen: 2 Frachter zusammen 6 000 t. | |
zu b) | Flugzeugmeldung: Uboot unbekannter Nationalität 9.10. 08.58 Uhr 35 Grad 00 Min. Breite 21 Grad 42 Min.Länge Kurs 120 Grad. | |
zu c) | Ital. Transportstaffel 8.10. Piräus 22.45 Uhr nach Korinth passiert. Dampfer “SantaFEE“ und “Catharina Madre“ mit T-Booten “Sirio“ und “Alcione“ auf Marsch von Suda nach Piräus, voraussichtlich einläuft 9.10. abends.Ital. Geleitzug “Padenna“ und “Goggiam“ mit T-Boot “Lupo“ auf Marsch nach Piräus, einläuft voraussichtlich 10.10. früh. | |
zu d) | Tankdampfer “Podromus“ und Dampfer “Elli“ und “Trapani“ mit T-Booten “Sella“ und “Castelfidardo“ und ital. S-Boot ausgelaufen. 10.10. 06.00 Uhr Piräus nach Saloniki, westl. Euböa. | |
Marine Gruppe Süd op 4442/41 gKdos.“ | ||
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Ich kehre von meiner Dienstreise aus Berlin zurück. Leider war der Ob.d.M. nicht in Berlin. Ich habe mit dem Chef des Stabes Skl. einen längere Rücksprache über die allgemeine Lage gehabt und ausserdem Gelegenheit, beim Marine-Personalamt die drin ende Offizierslage im Südostraum mündlich darzustellen. Die Schwierigkeiten der Transportlage in der Ägäis hat offenbar dazugeführt, daß der Wehrmachtsbefehlshaber Südost von sich aus an das OKW um Klärung herangetreten ist. Daraufhin ist eine neue Führerweisung, leiden ohne Mitwirkung der Skl. herausgegeben worden. Die Weisung hat folgenden Wortlaut: | ||
siehe Anlage: I | ||
Entgegen meinen anfänglichen Befürchtungen sehe ich in dem Wortlaut dieser Führerweisung keine entscheidende Änderung der bisherigen Lage. Leider ist auch hier wieder vermieden über die Frage der Dringlichkeit der verschiedenen Transporte, auch wenn sie nicht in den Aufgabenkreis des Wehrmachtsbefehlshabers Südost gehö en, eine klare Entscheidung zu treffen. Da der Befehl überhaupt in manchen Punkten eine verschiedene Deutung zulässt, wird es jetzt darauf ankommen, im Einvernehmen mit dem Wehrmachtsbefehlshaber Südost die für alle Teile tragbare Form zu finden. Auch auf Grund der Mitteilungen, die mir der Chef des Stabes Skl. über seine Besprechung mit General J o d l im Hauptquartier gemacht hat, gebe ich deshalb folgendes Fernschreiben an den Admiral Ägäis über meine Auffassung in Bezug auf die Auslegung des Führerbefehls, nachdem ich die wichtigsten Teile der Führerweisung an den Admiral Ägäis übermittelt habe. Admiral Förste meldet mir, daß auf eine entsprechende Bitte hin der Wehrmachtsbefehlshaber keine weiteren Ausführungsbestimmungen herausgibt, ohne die Gruppe dazu zu hören, und daß im übrigen der Chef des Generalstabes des Wehrmachtsbefehlshabers Südost persönlich der Auffassung ist, daß eine grundsätzliche Eingliederung des Admiral Ägäis in den Stab des Wehrmachtsbefehlshabers nicht zweckmässig sei. | ||
Betrifft: Führerweisung über Unterstellungsverhältnisse und Zusammenarbeit im Bereich Wehrmachtsbefehlshaber Südost. | ||
Gruppe sieht das Entscheidende in Folgendem: | ||
1) | O.K.W. will sich nicht in Dringlichkeitsfragen einlassen. Sie sollen entschieden werden innerhalb Befehlsbereich Wehrmachtsbefehlshaber, also bei Kreta-Transporten, Küsten- und Inselverkehr durch Wbh., bei Dringlichkeitsfragen zwischen Ägäis – Aufgaben und Schwarzes Meer–Aufgaben durch unmittelbare Zusammenarbeit zwischen Gruppe und Wehrmachtsbefehlshaber. | |
2) | Eingliederung des Admiral Ägäis in Stab Wehrmachtsbefehlshaber soll enge Zusammenarbeit sichern. Gruppe hält völlige Eingliederung für unmöglich, zumal Wehrmachtsbefehlshaber in Saloniki und Standort Admiral Ägäis in Athen. Äusserliche Form nach Ansicht Gruppe auch Nebensache, Hauptsache Zusammenarbeit, die auch durch Verbindungsoffizier und regelmässige Unterrichtung beiderseits erfolgen kann. Leider Verbindungsoffizier kein geschulter Admiralstabsoffizier. Diese Lücke muss überbrückt werden durch laufende pers. Fühlung Admiral Ägäis mit Wehrmachtsbefehlshaber bzw. auch Befehlshaber Südgriechenland und in allen Fragen zwischen Gruppe und Wehrmachtsbefehlshaber durch Fühlungnahme zwischen Sofia und Saloniki. | |
3) | Seetransportangelegenheiten, Sicherung und offensive Seekriegsführung, z.B. Uboote, nach wie vor vor Sache der Gruppe, die diese Aufgabe ganz oder teilweise Admiral Ägäis überträgt, der hierfür nur Gruppe verantwortlich. | |
4) | Gruppe sieht keine Kotwendigkeit Änderung bisheriger Organisation. Sie wird durch Admiral Ägäis, bei weiterreichenden Fragen auch direkt mit Wehrmachtsbefehlshaber Fühlung halten und diesen unterrichten. Gruppe bitt t aber, daß Wehrmachtsbefehlshaber besonders nach neuem Erlass auch Verständnis für übrige Aufgaben hat, die ausserhalb Bereich Wehrmachtsbefehlshaber liegen, sedaß alle Fragen in Ägäis, wiewohl auch Sinn des neuen Erlasses, unmittelbar geregelt werden können und nicht Anrufung O.K.W. erforderlich. | |
5) | Bitte auf dieser Grundlage mit Wehrmachtsbefehlshaber besprechen und bitten, daß vor Herausgabe neuer schriftlicher Anweisung Gruppe gehört wird. | |
Marine Gruppe Süd op 4454/41 gKdos.“ | ||
Der bulgarische Verbindungsoffizier, Korv.Kapt. Sachev, teilt mir im Auftrage des Kriegsministeriums mit, daß entsprechend meiner Anregung die bulgarischen Küstenwachen um das 3 – 4 fache verstärkt worden sind. | ||
Der Chef des Marine Lehrkommandos meldet ausser der Indienststellung des Dampfers “Lola“, daß die Erfüllung aller Voraussetzungen für die Sonderaufgabe, vor allem Punkt b) (günstige Seelage bei Anlaufen, die wahrscheinlich vom Fortgang Krim – Operation abhängt) einen Aufschub auf unbesstimmte Zeit bedeutet, wahrend ein nur auf Überraschung aufgebautes Unternehmen keinen Aufschub verträgt. Er bittet deshalb um Entscheidung. | ||
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Использованные источники
[1] Kriegstagebuch des Marine Gruppenkommandos Süd für die Zeit vom 1.10.-15.10.41. (предоставлено Морозовым М. Э.).
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